Nur zur Info: Das hier ist kein Wettbewerb in Kaltschnäuzigkeit.
Die Menge an still ertragenem Leid wird nach dem Tod nicht in Gold aufgewogen.
Man landet nicht auf dem Siegertreppchen, weil man nie eine Miene verzogen hat; es klopft dir kein Mann mit Rauschebart auf die Schulter, weil du stets dein Happy Face aufgesetzt hast.
Das wiederholte Herunterschlucken von Ärger und Enttäuschung bringt dir keine postum verliehene Plakette mit der Aufschrift „Top-Lebenskünstler“ ein.
Wir sind nicht auf dieser Welt, um uns gegenseitig an Unerschütterlichkeit zu übertreffen.
Wissen können wir es nicht, beziehungsweise: leben wir denn im hier und jetzt nur für das Leben nach dem Tod? 🙂
Ich hoffe doch nicht! 🙂
Aber muss man jeden Schmerz artikulieren? Manchmal reicht es auch, sich die Wunden zu lecken und stumm Konsequenzen zu ziehen.
Mindestens ein „Aua“ sollte doch drin sein 😉 Nee, Spaß beiseite. Natürlich muss man sich nicht immer und überall offenbaren. Ich habe mich eher gefragt, ob das Gegenteil–Lob dafür, seine Klappe zu halten, alles stoisch zu ertragen, sich nichts anmerken zu lassen–angemessen ist. Und da bin ich mir eben nicht so sicher. Stark sein ist eben nicht gleichbedeutend mit „Pokerface aufsetzen, Tränen runterschlucken, still leiden“–darum gings mir eigentlich.